Bereits während meiner Schulzeit habe ich die Meinung vertreten, dass man Prozesse überdenken und hinterfragen sollte. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir dabei der Stenographie-Unterricht. Damals habe ich nicht eingesehen, warum ich immer noch etwas lernen muss, was in meinen Augen veraltet und nicht mehr nützlich ist. Denn nur weil man etwas ewig auf eine bestimmte Art und Weise gemacht hat, bedeutet das nicht, dass dies auch der richtige Weg ist. Dieses Mindset hat mich bis heute auch stets begleitet und mich positiv in meinen Entscheidungen beeinflusst.
So habe ich beispielsweise beobachtet, dass die Systemlandschaft in der Gastronomie und Hotellerie keine wirklichen Standards aufweist. Stattdessen gibt es hundert verschiedene Kassensysteme, die für sich alleine stehen und nicht mit anderen Lösungen, wie etwa Warenwirtschaftssystemen oder Personal Softwares, kommunizieren. Auf Basis dieser Erkenntnis wurde dann die Idee geboren, ein cloudbasiertes Warenwirtschaftssystem anzubieten, das mit anderen Systemen verknüpft ist.
Doch in diesem Artikel möchte ich nicht erklären, wie ich mein Unternehmen gegründet habe. Stattdessen möchte ich darauf eingehen, wie mein Mindset, Prozesse zu hinterfragen, zur Entstehung des Digitalisierungsprojekts Cosmo Burger geführt hat.
Ich kann es nicht oft genug sagen: Durch die Digitalisierung bietet sich die Möglichkeit, sich viel manuelle Arbeit sowie Zeit zu ersparen. Vor allem in der Gastronomie und Hotellerie, in der Zeit meist ein begrenztes Gut darstellt, sind digitale Lösungen besonders hilfreich. Dabei ist es jedoch entscheidend, Systeme auszuwählen, die miteinander kommunizieren und über Schnittstellen vernetzt sind. Damit dies gelingt, muss auf der Benutzerseite die Voraussetzung gegeben sein, dem Ganzen offen gegenüberzustehen sowie auch die Bereitschaft vorhanden sein, Daten an andere Systeme weiterzuleiten.
Bei der Digitalisierung geht es aber nicht nur darum, Systeme miteinander zu vernetzen. Genauso ist es von zentraler Bedeutung, sich Gedanken zu machen, welchen Nutzen man schlussendlich davon hat und welche Veränderungen sich dadurch für einen selbst ergeben. Ich erkläre das immer gern an einem Beispiel aus dem privaten Umfeld. Sprachgesteuerte Smart Home Systeme sind nun schon seit einiger Zeit sehr beliebt und für viele nicht mehr aus den eigenen vier Wänden wegzudenken. Auch ich selbst verwende ein solches System, um beispielsweise das Licht ein- und auszuschalten. Und hier sieht man auch schon gleich den hohen Nutzen, der sich daraus ergibt. Denn ohne Smart Home war der Prozess zwar gut, aber dank der Sprachsteuerung ist er nun viel besser geworden.
Diese Bequemlichkeit und Effizienz, die man sich im privaten Umfeld schafft, sollten meiner Meinung nach auch ins berufliche Leben integriert werden. Es geht darum, die einzelnen Prozesse und Arbeitsabläufe genau zu betrachten und zu hinterfragen, ob der derzeitige Lösungsweg der Beste ist oder ob es einen besseren gibt – nämlich durch die Verwendung von digitalen Technologien. Letztendlich möchte man sich den Arbeitsalltag so gut wie möglich erleichtern und sich Arbeit ersparen.
Leider habe ich viel zu oft mitbekommen, dass dieser veränderungsbegleitende Denkprozess für die meisten ein Problem darstellt. Denn viele wollen oder können sich nicht damit auseinandersetzen, wie sie die Prozesse im eigenen Unternehmen noch besser machen können. Schließlich hat es auf diese Art und Weise auch immer gut funktioniert. Doch wie ich bereits zu Beginn dieses Artikels festgestellt habe, geht es darum, Mut aufzubringen und Prozesse zu hinterfragen.
Ebenso ist mir schon öfters aufgefallen, dass wesentliche digitale und IT-Kompetenzen im Unternehmen fehlen. Diese sind aber notwendig, um in diesem Bereich Schritt halten zu können. Oftmals liegt dieser Mangel in der Angst vor der Digitalisierung begründet. Doch das muss nicht sein. Hierbei hilft es, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der digitalen Transformation zu begleiten, sie langsam heranzuführen und ihnen so die Angst vor der Digitalisierung zu nehmen. Beispielsweise habe ich das bereits positiv im privaten Umfeld umgesetzt, da ich meiner Familie das Thema Heimautomatisierung näher gebracht habe.
Da mir diese Aspekte so wichtig sind und ich sie anderen Unternehmen weitergeben will, bin ich auf die Idee gekommen, diese digitale Vision mit einem Digitalisierungsprojekt abzubilden. Allerdings soll dafür nicht FoodNotify stellvertretend stehen, sondern das Ganze soll über ein anderes Konzept vermittelt werden. Und dies bildet gewissermaßen den Startschuss für die Entwicklung der Idee Cosmo Burger.
Dabei habe ich mir stets im Hinterkopf behalten, welchen Nutzen dieses Projekt schlussendlich bringen wird. Um das mit dem Beispiel von vorhin zu erklären: Eine Lampe in einem Zimmer mit der Sprache zu steuern macht nicht nur Spaß, sondern ist auch nützlich. Doch wenn man die Sprachsteuerung für die gesamte Beleuchtung im Haus einrichtet, bringt das einen viel höheren Nutzen. Genauso lässt sich dies auf das Projekt Cosmo Burger übertragen, wenn man das Ganze betrachtet und nicht die Einzelteile. Neben dem hohen Nutzen ist auch wichtig, dass hier kein Medienbruch stattfindet, alles läuft friktionslos ab.
Wie bei jedem Projekt oder Konzept, das man erstellt, hat auch Cosmo Burger verschiedene Phasen durchlebt – vom Logodesign über Namensfindung bis Zielsetzung.
Ursprünglich, als ich die Idee meinem FoodNotify Team präsentierte, diente Cosmo Burger als ein Simulationsrestaurant für die Warenwirtschafts-Plattform FoodNotify. Dadurch sollte Gastronomen gezeigt werden, wie durch eine digitale Lösung alle Prozesse rund um die Warenwirtschaft vereinfacht werden. Dies wiederum führt dazu, dass der Nutzen weitaus höher ist. |
Schnell aber wurde mir bewusst, dass im Projekt Cosmo Burger sehr viel mehr Potenzial steckt und dieses weiterentwickelt werden muss. Deshalb habe ich nach Partnern gesucht, die ebenfalls die Digitalisierung durch Software-Lösungen vorantreiben. Dabei war es mir wichtig, dass sie einen Best of Breed Ansatz verfolgen, bei dem aus jedem Anwendungsbereich die beste Lösung herausgesucht wird. Diese werden dann über Schnittstellen in die IT-Infrastruktur des eigenen Unternehmens integriert. Dem gegenüber steht der Best of Suite Ansatz, bei dem Unternehmen auf Komplettlösungen eines einzigen Software-Herstellers setzen. Wir hatten zum Glück schon eine große Schnittmenge an Kunden, die sich die beste Lösung aus den verschiedenen Bereichen ausgesucht haben. Dadurch hatten wir in den Leuchtturmprojekten ebenfalls eine Auswahl der Besten als Partner.
Darüber hinaus war es mir ebenfalls von Bedeutung, dass die Partner ein ähnliches Mindset wie ich verfolgen und anderen Partnern gegenüber offen sind. Doch die wichtigste Gemeinsamkeit, die sie aufweisen sollten, betrifft die kundenorientierte Sichtweise, die nun den Mittelpunkt unserer gemeinsamen Kommunikationsstrategie bildet.
Als ich schließlich das Digitalisierungsprojekt unter dem Namen Cosmo Burger anderen Unternehmen vorgestellt habe, hat es von mehreren Seiten positive Rückmeldungen dazu gegeben. Einige Meetings und Telefongespräche später, sind nun drei weitere Unternehmen am Projekt beteiligt, die allesamt verschiedene Prozesse in einem Gastro-Betrieb mit digitalen Lösungen abbilden und mit denen ich gemeinsam bereits einige Projekte realisiert habe.
Da unsere Strategie eine kundenzentrierte Sichtweise beinhaltet, ist es uns vor allem ein Anliegen, unsere KundInnen und Kunden zu begeistern. Schließlich sind es die Kunden, die uns am Ende weiterempfehlen, sofern sie auch zufrieden sind. Damit dies gelingt, muss man ihnen das Leben erleichtern und den Nutzen maximieren. Man sollte die Bedürfnisse der Kundinnen honorieren und verstehen sowie alles dafür tun, damit diese zufrieden sind.
Genauso wollen wir aber auch zeigen, dass Prozesse funktionieren, wenn sie miteinander verknüpft sind. Deshalb auch die Partnerschaft mit Billbox, E2N und sell & pick. Der Kunde sieht, welche Vorteile er hat, wenn sein Rechnungssystem, seine Personal Software, sein Performance Management System und seine Warenwirtschaft miteinander kommunizieren sowie aussagekräftige und genaue Daten erzeugen, die zu einer besseren Steuerung und Kontrolle des Unternehmens beitragen.
Mit dem Digitalisierungsprojekt zeigen wir, was Gastronomie-Unternehmen mithilfe der für sie idealen digitalen Vision und den richtigen Tools erreichen können. Denn was tatsächlich durch die Digitalisierung möglich gemacht wird, ist vielen oft nicht so bewusst. Wir wollen Unternehmen in unsere Welt von Cosmo Burger einladen und zeigen, wie sie die Digitalisierung in ihren Strategien integrieren können und welchen Nutzen sie schlussendlich daraus gewinnen. Auf der Unternehmensseite bedeutet das, die Komfortzone zu verlassen und den Mut aufzubringen, neuen Veränderungen offen gegenüber zu stehen und zu investieren. Bestehende Modelle und Prozesse müssen hinterfragt werden, damit diese in Folge verbessert werden können. Mithilfe von Cosmo Burger wollen wir dieses Mindset unterstützen und die Möglichkeiten und Vorteile zeigen, die durch die Digitalisierung entstehen.