Nachhaltigkeit

Künstliche Intelligenz im Kampf gegen Food Waste

Erfahren Sie, wie KI Food Waste in Restaurants reduzieren kann: Von konkreten Anwendungen bis hin zu praktischen Tipps für die Integration in Ihren Betrieb.

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Lebensmittelverschwendung ist ein globales Problem, das uns alle angeht: Denn rund 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel landen jedes Jahr im Müll – das entspricht etwa ein Drittel der weltweit produzierten Nahrungsmittel. Besonders betroffen ist die Gastronomie, denn rund 40 % der verschwendeten Lebensmittel stammen aus Restaurants und Catering-Betrieben.

Während heute viele Maßnahmen gegen den Klimawandel im Fokus stehen, wird das Thema Lebensmittelverschwendung oft vernachlässigt – obwohl hier mit den richtigen Ansätzen große Erfolge erzielt werden könnten. Gerade für Gastronomen, die täglich vor der Herausforderung stehen, den Bedarf richtig zu planen und Abfälle zu minimieren, kann KI eine echte Unterstützung sein.

In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, was Sie alles zum Thema KI gegen Lebensmittelverschwendung wissen sollten:


Food Waste: Wichtige Zahlen im Blick

Die Lebensmittelverschwendung in der Gastronomie stellt nicht nur einen finanziellen Verlust für Gastronomen dar, sondern vor allem eine ernsthafte Umweltkrise. Wir haben folgende Fakten zusammengefasst, die zeigen, warum Food Waste mehr denn je unsere Aufmerksamkeit erfordert:

65 % der Lebensmittelabfälle in der Gastronomie entstehen durch Überproduktion, Verderb oder Tellerresten.

8-10 % aller CO2-Emissionen sind auf Lebensmittelabfälle zurückzuführen.

4-10 % der von Restaurants eingekauften Lebensmittel landen im Müll, bevor sie auf den Tisch kommen.

52 Millionen Lastwagen könnten mit den Lebensmitteln gefüllt werden, die wir verschwenden.


Kein Wunder, dass der Ruf von Vebraucher:innen nach mehr Nachhaltigkeit und Transparenz in der Gastronomie immer lauter wird. Gastronomen stehen nun vor der Herausforderung, diesen Ansprüchen gerecht zu werden. Hier kommen umweltfreundliche Strategien in Kombination mit künstlicher Intelligenz ins Spiel, die bereits jetzt bemerkenswerte Fortschritte bei der Reduzierung von Lebensmittelabfällen erzielen.

Wie KI dabei hilft, Food Waste in der Gastronomie zu bekämpfen

Künstliche Intelligenz ist längst keine Zukunftsvision mehr. Sie ist bereits ein wichtiger Bestandteil unseres Alltags geworden und entwickelt sich immer mehr zu einer Basistechnologie. KI hilft uns dabei, Prozesse zu automatisieren und bessere Entscheidungen zu treffen – und spielt damit eine entscheidende Rolle im Kampf gegen Food Waste in der Gastronomie.

Bedarfsvorhersage und Nachfrageplanung

Jede:r Gastronom:in kennt die Herausforderung, die Nachfrage im eigenen Betrieb genau zu planen und gleichzeitig die richtige Menge an Lebensmitteln zu bestellen und zuzubereiten, ohne etwas zu verschwenden.

Hier kommt KI ins Spiel: Sie unterstützt Gastronomiebetreiber:innen dabei historische Daten zu analysieren, um den zukünftigen Bedarf im Restaurant vorherzusagen. Dabei werden Faktoren wie vergangene Verkaufszahlen, saisonale Trends und sogar das Wetter berücksichtigt.

Mit diesen Informationen kann die KI genau bestimmen, welche Zutaten zu welchem Zeitpunkt benötigt werden. So werden Überbestände und Food Waste vermieden und Gastronomen können außerdem flexibler auf Nachfrageschwankungen reagieren.

Beschaffung und Bestellung

Wussten Sie, dass etwa 20 % der Lebensmittel eines Restaurants bereits vor der Zubereitung im Müll landen, weil sie verdorben oder abgelaufen sind?

Um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, kann KI effektiv in der Beschaffung eingesetzt werden. Anhand der prognostizierten Nachfrage berechnet die künstliche Intelligenz automatisch die benötigte Bestellmenge und berücksichtigt dabei den aktuellen Lagerbestand. So wissen Gastronomen immer, wann und in welcher Menge sie nachbestellen müssen und vermeiden Food Waste in ihrem Betrieb.

  Lagerverwaltung und Inventur

KI entlastet nicht nur bei der Beschaffung, sondern auch bei der Warenwirtschaft und der Inventur. Durch die Echtzeit-Überwachung der Bestände kann die KI Mindesthaltbarkeitsdaten mühelos nachverfolgen. Sie warnt rechtzeitig vor Verderb und sorgt dafür, dass nach dem FIFO-Prinzip ältere Produkte zuerst aufgebraucht werden.

Heutzutage verlasse sich viele Gastronomen immer noch auf manuelle Inventuren, die fehleranfällig und zeitaufwändig sind. KI-Systeme hingegen ermöglichen eine einfache digitale Erfassung und Aktualisierung der Bestände. Dadurch werden Inventurfehler und Food Waste durch ineffiziente Lagerhaltung deutlich reduziert.

Food Waste Tracking

Erstaunliche 65 % der Lebensmittelabfälle in der Gastronomie entstehen durch Überproduktion, Verderb oder Tellerreste. Um genau zu verstehen, in welchen Bereichen Lebensmittelverschwendung entsteht, ist KI ein echter Game Changer.

Erfolgreiche Unternehmen wie beispielsweise „Winnow“ und „Kitro“ helfen bereits dabei, Food Waste durch Gewichtsmessungen oder visuelle Schätzungen zu erfassen und zu analysieren. Sie identifizieren, wo und wie viel Lebensmittel verschwendet werden und liefern detaillierte Berichte.

Diese wertvollen Einblicke ermöglichen es Entscheidungsträger:innen, gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um ihren Einkauf besser zu planen und so die Lebensmittelverschwendung im eigenen Betrieb mit KI zu reduzieren.

Zwei Mitarbeiter arbeiten in einer dunklen Pizzeria.

Welche Herausforderungen gibt es bei der Verwendung von KI?

Trotz der vielen Vorteile, die KI dem Gastgewerbe im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung bietet, gibt es auch Herausforderungen, die berücksichtigt werden müssen. Es ist wichtig, realistisch zu bleiben und sowohl die Möglichkeiten als auch die Grenzen der Technologie im Auge zu behalten. Denn so nützlich und leistungsfähig KI auch sein mag, sie ist kein Allheilmittel.

Datengenauigkeit und Qualität

Damit KI auch tatsächlich effizient arbeiten kann, sind genaue Daten erforderlich. Ein KI-System funktioniert nur so gut, wie die Informationen, die ihm zur Verfügung stehen. Wenn Verkaufszahlen, Lagerbestände oder andere wichtige Daten ungenau sind, hat die KI Schwierigkeiten, zuverlässige Vorhersagen zu treffen. Fehlende oder unvollständige Daten aus der Vergangenheit können den Einsatz von KI erheblich beeinträchtigen. Daher ist es wichtig, dass die Informationen korrekt sind, bevor eine KI-basierte Lösung im Unternehmen einsetzt wird.

Kosten und Implementierung

Gerade in kleineren Betrieben stellt sich oft die Frage, ob der Einsatz neuer Technologien sinnvoll und finanzierbar ist. Die Anschaffungskosten für KI-basierte Lösungen können eine Hürde darstellen, da die Umstellung auf digitale Prozesse Anfangsinvestitionen und Schulungen für Ihr Team erfordern kann. Es lohnt sich jedoch, sich umfassend beraten zu lassen und maßgeschneiderte Lösungen zu finden, die schrittweise in Ihr Unternehmen integriert werden können. Denn moderne Technologien können oft langfristig zu Kosteneinsparungen führen.

Akzeptanz und Mitarbeiter:innen

Auch die Akzeptanz gegenüber den neuen Technologien spielt eine sehr wichtige Rolle. Viele Gastronomiebetriebe verlassen sich seit Jahren auf manuelle Prozesse und haben oft Vorbehalte gegenüber dem Einsatz von KI. Eine offene Kommunikation über diese Veränderungen ist wichtig, um dem Team zu zeigen, dass KI ein nützliches Werkzeug ist, das die täglichen Aufgaben erleichtert. Wenn die Mitarbeiter:innen erkennen, wie künstliche Intelligenz sie unterstützen kann – zum Beispiel durch eine optimierte Lagerhaltung oder bedarfsgerechte Bestellungen – steigt die Akzeptanz schnell.

Unvorhersehbare Ereignisse

Trotz aller Daten und Prognosen kann KI nicht alle Eventualitäten vorhersehen. Faktoren wie plötzliche Lieferengpässe oder globale Ereignisse, wie eine Pandemie, können die Nachfrage stark beeinflussen. Diese Umstände liegen außerhalb des Einflussbereichs einer KI. Daher ist es wichtig, flexibel zu handeln und sich immer auf die eigene Erfahrung und den gesunden Menschenverstand zu verlassen.

Kulturelle Unterschiede und individuelle Bedürfnisse

Jeder Gastrobetrieb ist einzigartig: Insbesondere die Essgewohnheiten variieren je nach Region und Kultur und lassen sich nicht immer leicht in standardisierte KI-Systeme integrieren. Während KI allgemeine Trends und Muster recht gut erkennen kann, kann es schwierig sein, spezifische regionale Vorlieben oder kurzfristige Trends zu erfassen. Daher ist es wichtig, dass Gastronomen ihre individuellen Bedürfnisse im Auge behalten und KI nicht als alleinige Entscheidungsinstanz betrachten.

Die Köche richten die Speisen gemeinsam in der Küche an.

6 einfache Schritte: So integrieren Sie KI in Ihren Betrieb

Die Implementierung von KI in Ihrem Betrieb ist einfacher, als Sie vielleicht denken. Mit einem klaren Schritt-für-Schritt-Plan können Sie den Prozess reibungslos und effektiv gestalten:

Schritt 1: Legen Sie klare Ziele für Ihre Strategie fest

Bevor Sie mit der Implementierung beginnen, definieren Sie Ihre Ziele. Überlegen Sie, welche Herausforderungen Sie mit Hilfe von KI lösen möchten: Wollen Sie Food Waste reduzieren, die Betriebskosten senken oder die Zufriedenheit Ihrer Gäste erhöhen? Berücksichtigen Sie dabei auch Ihr verfügbares Budget, denn KI-Lösungen – einschließlich Schulungen und Wartung – erfordern vor allem langfristige Investitionen.

Schritt 2: Wählen Sie gezielt die passende KI-Lösung aus

Von kostenlosen bis hin zu kostenpflichtigen Optionen: Informieren Sie sich über die verfügbaren KI-Tools auf dem Markt, um die passende Lösung zu finden. Sprechen Sie mit verschiedenen Anbietern, um herauszufinden, welche KI-Systeme für Ihr Unternehmen am besten geeignet sind. Wählen Sie schließlich einen vertrauenswürdigen Technologiepartner, der Ihre spezifischen Anforderungen versteht und unterstützt.

Schritt 3: Binden Sie Ihr Team aktiv ein

Die Einführung von KI erfordert nicht nur eine gewisse technische Vorbereitung, sondern auch die Einbindung Ihrer Mitarbeiter:innen. Kommunizieren Sie von Anfang an mit Ihrem Team, um Bedenken und Ängste abzubauen. Schulungen und regelmäßige Informationen über die Vorteile von KI sind wichtig, damit Ihre Mitarbeitenden die Technologie als Unterstützung sehen und sie effektiv nutzen können.

Schritt 4: Testen Sie die KI

Bevor Sie die KI vollständig in Ihren Betrieb integrieren, führen Sie einen Pilottest durch. Dieser interne Test hilft Ihnen, die Funktionalität und die Auswirkungen der KI auf Ihre tägliche Arbeit zu überprüfen. Verwenden Sie sorgfältig gesammelte Daten, um die Algorithmen präzise arbeiten zu lassen, und verfeinern Sie die Systeme anhand der ersten Ergebnisse.

Schritt 5: Implementieren Sie das KI-System

Nach erfolgreichen Tests erfolgt die vollständige Implementierung. Achten Sie darauf, dass das KI-System nahtlos mit Ihren bestehenden Prozessen und Technologien zusammenarbeitet. Binden Sie Ihre Mitarbeiter:innen weiterhin in das Projekt ein und bieten Sie Schulungen an.

Schritt 6: Überwachen und optimieren Sie kontinuierlich das System

Die Umsetzung ist erst der Anfang. Jetzt ist es wichtig, die Ergebnisse kontinuierlich zu überwachen und Feedback von Gästen und Mitarbeitenden einzuholen. Regelmäßige Updates und Wartungsarbeiten sind wichtig, um die KI auf dem neuesten Stand zu halten. Passen Sie das System bei Bedarf an, um langfristige Verbesserungen und nachhaltigen Erfolg sicherzustellen.

Neue Technologien im Einsatz gegen Food Waste

Lebensmittelverschwendung ist ein ernstes ökologisches Problem, das sowohl unsere Gesellschaft, als auch die Umwelt und die Wirtschaft erheblich belastet. Doch es gibt Hoffnung: KI-Lösungen zeigen bereits vielversprechende Ansätze, um die Lebensmittelverschwendung in der Gastronomie Schritt für Schritt zu reduzieren – auch wenn sie derzeit noch vor Herausforderungen stehen.

Entscheidend für Gastronomen ist heute, der modernen Technologie eine Chance zu geben und ihren Einsatz sorgfältig zu planen. Wenn sie KI richtig in ihren Betrieb integrieren, kann sie nicht nur Prozesse optimieren, sondern auch einen positiven Beitrag zum Schutz unseres Planeten leisten und so für eine nachhaltigere und gesündere Gastronomiebranche sorgen.

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