Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich hatte so meine Schwierigkeiten beim Hauptallergen O. Denn, während eine Erdnuss-, Ei-, Weizen- oder Sojaallergie klar besagten Produkten zuzuordnen ist, könnte ich nicht aus dem Stehgreif sagen, wo jetzt Schwefeldioxid oder Sulfite zu finden sind. Kennen Sie? Dann bringt dieser Artikel auch für Sie mehr Licht ins Dunkel.
Anders als bei den bisherigen Hauptallergenen, die allesamt in natürlichen Nahrungsmitteln vorkommen, handelt es sich bei Schwefeldioxid und Sulfiten um beigefügte Stoffe. Sprich: Zusatzstoffe, die den jeweiligen Lebensmitteln wegen ihrer wachstumshemmenden Wirkungen gegenüber Bakterien, Pilzen oder Hefen hinzugefügt werden. Oder als Antioxidationsmittel verwendet werden, um dem Alterungsprozess entgegenzuwirken. Um weniger braune Stellen beim Apfel zu bekommen. Oder der Marille. Was jetzt bei frischem Obst in der Gemüseabteilung natürlich überflüssig ist, aber bei getrockneten Marillen schon einleuchtet. Denn wer möchte schon braun bis schwarze getrocknete Marillenstücke kaufen?
Für Lebensmittel sind als Zusatzstoffe Schwefeldioxid und daraus entstehende Salze (= Sulfite) zugelassen:
Schwefeldioxid E 220
Natriumsulfit E 221
Natriumhydrogensulfit E 222
Natriummetabisulfit E 223
Kaliummetabisulfit E 224
Kalziumsulfit E 226
Kalziumbisulfit E 227
Kaliumbisulfit E 228
Und genau diese Stoffe E220–E228 gehören zum Hauptallergen „O“.
Laut LMIV gehören alle Lebensmittel mit einem „O“ gekennzeichnet, die mehr als 10mg pro Kilo oder Liter der Zusatzstoffe E220–E228 enthalten. Die Art und Verwendung spielt dabei keine Rolle, die Menge ist entscheidend.
Noch immer ein wenig abstrakt oder? Bei folgenden Produkten sollten Sie besonders auf die Zutatenliste schauen:
Mit Schwefel behandeltes Trockenobst, Trockenfrüchte, getrocknetes Gemüse, Pilze, Tomatenpüree, Kartoffelprodukte und getrocknete Kartoffelerzeugnisse, Chips, Wein, Bier, Müsli, Brot, Fleischerzeugnisse und -zubereitungen, Suppen, Saucen, Stärke, Sauerkraut, Fruchtsaft, kandierte Früchte, gesalzener Trockenfisch, Wein (geschwefelt) oder andere alkoholische Getränke, Meerrettichzubereitungen.
Eigentlich wird Schwefeldioxid von den meisten Menschen gut vertragen. Es gibt auch nur sehr wenige klinische Daten, die eine Lebensmittelallergie mit diesen Zusatzstoffen in Verbindung bringen. Aber die Ausnahme bestätigt bekanntermaßen die Regel. Die wenigen Betroffenen leiden unter starken Reaktionen, die vor allem die Atemwege betreffen.
Schwefeldioxid und Sulfite sind Zusatzstoffe, die im Zutatenverzeichnis unter Konservierungsstoff oder Antioxidationsmittel bzw. den E-Nummern 220-228 angegeben werden.
Ab einer Menge von 10ml pro Liter oder Kilo ist das Lebensmittel samt Zusatzstoff mit einem „O“ zu kennzeichnen.
Betroffen sind nicht nur Speisen, sondern auch Getränke. Also auch hier auf die Zusatzstoffe achten.