Was schätzen Sie, wie viele Tonnen an Lebensmittel landen in Deutschland jährlich im Müll? Und wie viel davon fallen in der Gastronomie an? Laut einer deutschlandweit durchgeführten Studie werden entlang der gesamten Wertschöpfungskette eines Lebensmittels – sprich von der Landwirtschaft bis in den Handel, in die Gastronomie oder in Privathaushalte – etwa 12 Millionen Tonnen Lebensmittel jährlich weggeworfen. Und davon fallen allein 1,7 Millionen Tonnen bei der Außer-Haus-Verpflegung an.
Dass dieser Wert zu hoch ist, steht sicher nicht zur Debatte. Doch wie können Sie nun als Gastronom dazu beitragen, diese Abfälle zu reduzieren? Hier finden Sie 5 Tipps, um Lebensmittelverschwendung in der Gastronomie zu vermeiden und so bares Geld zu sparen.
Oft kommt es vor, dass bei bestimmten Gerichten zu viel auf den Tellern übrig bleibt. Als erster Schritt kann es hilfreich sein, die Portionsgrößen zu überdenken oder sogar verschiedene Größen anzubieten. Dabei helfen auf der Speisekarte Angaben wie „Genug für 2 Personen“, „Für den kleinen Hunger“ oder „Perfekt zum Teilen“. Um herauszufinden, bei welchen Gerichten besonders oft Tellerreste entstehen, sollten Sie Gespräche mit Ihrem Servicepersonal führen. Dieses kann direkt von den Kunden Feedback einholen und weiß, welche Speisen angepasst werden müssen.
Sollte trotz angepasster Portionsgrößen immer noch etwas auf den Tellern übrig bleiben, können Sie Ihren Gästen anbieten, die Reste in einer Doggy Bag mitzunehmen. So sparen Sie Geld bei der Entsorgung und die Gäste können die Mahlzeit später noch zu Hause genießen.
Natürlich trägt nicht nur die Zubereitung der Speisen einen Teil dazu bei, Lebensmittelverschwendung in der Gastronomie zu vermeiden. Auch beim Einkauf der Zutaten können durch eine gute Planung und gründliche Vorbereitung Abfälle reduziert werden. Dafür müssen Sie Ihr Einkaufsverhalten sowie relevante Kennzahlen, wie Vorjahreswerte oder Wetterprognosen, analysieren. Welche Produkte kaufen Sie am häufigsten und bei welchen Lieferanten? Welche Speisen und Getränke werden derzeit am häufigsten von Ihren Gästen bestellt? Eine Unterstützung bei der Auswertung bieten digitale Tools, mit denen Sie einen raschen Überblick bekommen.
Ein gut durchgeplanter Einkauf ist nur dann hilfreich, wenn Sie die Lebensmittel auch richtig lagern. Hier spielen Faktoren wie Temperatur, Helligkeit, Hygiene oder Luftfeuchtigkeit eine wichtige Rolle. So sollten Sie für jede Lebensmittelkategorie die unterschiedlichen Maßnahmen beachten, um Abfälle zu vermeiden. In Bezug auf die sachgemäße Lagerung stellt auch der First-In-First-Out-Ansatz eine gute Methode dar, um Lebensmittelverschwendung und unnötige Kosten zu vermeiden. Hierbei wird der Bestand so organisiert, dass die zuerst eingelagerten Produkte auch wieder als erstes verwendet werden.
Zusätzlich dazu ist es ratsam, dass Sie eine regelmäßige Inventur durchführen. Dies ist nicht nur aus finanzieller Sicht wichtig, sondern verschafft auch einen guten Überblick über Ihren aktuellen Lagerbestand – was wiederum dabei hilft, Food Waste zu vermeiden.
Falls am Ende des Tages immer noch etwas übrig bleibt, gibt es einige Möglichkeiten, um sicherzustellen, dass die überschüssigen Lebensmittel nicht weggeworfen werden. Zum Beispiel könnten Sie mit Wohltätigkeitsorganisationen zusammenarbeiten, indem Sie diesen Ihre übrig gebliebenen Lebensmittel spenden. Eine andere Option bieten digitale Plattformen, auf denen Sie Ihre Überschüsse zu einem reduzierten Preis anbieten können. Einige Beispiele dafür sind Apps wie Too Good To Go oder ResQ. Dadurch können Sie verwertbare Lebensmittel vor dem Abfall retten und erhalten zusätzlichen Gewinn.
Diese Tipps helfen Gastronomen dabei, einen Teil dazu beizutragen, Lebensmittelabfälle zu reduzieren und so gleichzeitig Geld zu sparen. Versuchen auch Sie, die Tipps im eigenen Betrieb umzusetzen.